Die Geschichte des Lägerncups 1977–2002


Damals vor fast 30 Jahren, gab es in unseren örtlichen Turnvereinen eine starke Spielbewegung mit einem gut organisierten Spielbetrieb. Im jahrelang gepflegten Sektionsturnen hatte man dagegen nur einmal im Jahr am Turnfest Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Dies führte dazu, dass viele Turnvereine das Sektionsturnen, vor allem die schätzbaren Disziplinen mit dem geringst möglichen Aufwand und nur in den allerletzten Turnstunden vor dem Fest betrieben. In diese Zeit fällt auch die erstmalige Durchführung der Schweizermeisterschaften im Sektionsturnen. Im Jahre 1974 machte Kurt Müller im Kantonalverband den Vorschlag, jährlich eine Kantonalmeisterschaft im Sektionsturnen durchzuführen und so vermehrt eine Startgelegenheit zu schaffen. Es zeigte sich jedoch bald, dass die Zeit noch nicht reif war und die Idee von unten her, das heisst über die von Vereinen organisierten Wettkämpfe, wachsen musste. An der Generalversammlung 1977 wurde wieder auf Initiative von Kurt Müller beschlossen, erstmals den Lägerncup durchzuführen. Den Vereinen wurden die Disziplinen Gymnastik, Barren und Sprünge zur Auswahl angeboten. 1985 wurde das Angebot mit den Schaukelringen ergänzt. Am 11. Juni 1977 war es dann soweit. Bei schönem Wetter fand der erste Lägerncup im Sektionsturnen statt. Die Idee von zusätzlichen Wettkämpfen wurde durch die Teilnahme von 33 Vereinen mit 51 Vorführungen und gegen 600 Turnerinnen und Turnern vollauf bestätigt. Der STV Wettingen darf heute mit Stolz auf die 25 ausgetragenen Lägerncups zurückblicken, waren wir doch 1977 die ersten in der Schweiz, die einen solchen Wettkampf anboten. In der Zwischenzeit wurden verschiedene Vereine und Verbände von der Pioniertat der Wettinger Turner inspiriert. Der Lägerncup ist jedoch nach wie vor der bekannteste und populärste im Cupsystem ausgetragene Wettkampf. Der ideale Termin jeweils 3-4 Wochen vor dem Turnfest, ist aus dem Terminkalender vieler Vereine nicht mehr wegzudenken. Heute bestreiten jedesmal zwischen 30 bis 40 Vereine mit gegen 800 Turnenden die etwa 70 Vorführungen. Mit dem Lägerncup leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Förderung des schönen und attraktiven Sektionsturnens und haben uns damit auch einen sehr guten Namen im Schweizerischen Turnverband geschaffen.

Nachdem jahrelang in der Gymnastik in einer einzigen Kategorie gestartet wurde, zeichnete sich ab, dass diese Einteilung überdacht werden musste und so splittete man 1992 die Gymnastik in die zwei Kategorien Grossfeld und Kleinfeld auf. Im Jahre 1997 bestritt Kurt Müller seinen 21. und letzten Lägerncup um danach das Ruder an den ehemaligen Oberturner Thomas Erne zu übergeben. 1998 bestand dann der Lägerncup die Feuertaufe unter neuer Leitung. Gleichzeitig änderte auch der Name vom etwas antiquierten Sektionsturnen ins neutralere Vereinsturnen, das auch Damenturnvereine einschloss. Bereits zwei Jahre vorher wurde als sechste Disziplin das Bodenturnen eingeführt. Im Jahr 2000 wartete der Lägerncup gleich mit zwei Neuerungen auf: Zum einen kam neu die attraktive Disziplin Team Aerobic dazu, zum anderen wurde der Lägerncup erstmals mehrheitlich in der Sporthalle Tägerhard ausgetragen. Nur die Gymnastik wurde aufgrund des grossen Platzbedarfes noch im Margeläcker durchgeführt. 2001 wurde dann auch die Gymnastik ins Tägerhard gezügelt. Bei leider sehr nassem und entsprechend matschigem Untergrund fand die Premiere auf der Schwimmbadwiese Tägerhard statt.

Ein Jahr später, im Jahr 2002, übergab Thomas Erne die Organisation an Felix Schmidli, nachdem dieser ein Jahr zuvor schon eng mit ihm zusammengearbeitet hatte. Die Gymnastikvorführungen fanden nun die beabsichtigte Aufmerksamkeit im Schwimmbad, da Petrus diesmal ein Einsehen hatte und die Turnenden und Badegäste mit Sonnenschein verwöhnte. Als neue Disziplin wurde zusätzlich die Gerätekombination eingeführt.




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